Allgemeine Regeln
Wiedergabe der Buchstaben
Grundsätzlich gilt die buchstabengetreue Transkription. In den folgenden Fällen wird davon abgewichen:
Sowohl das Schaft-s (ſ) als auch das runde s (s) werden einheitlich mit dem s-Graphem wiedergegeben. Ebenso werden rundes r und heute gebräuchliches r beide einheitlich mit dem heutigen Graphem wiedergegeben.
Die Grapheme u, v, w, i und j, die in den Vorlagen jeweils sowohl den Laut /u/, /f/, /w/, /i/ oder /j/ repräsentieren können, werden entsprechend heutigem Gebrauch wiedergegeben, z. B. vnd > und, vnuertig > unvertig, trew > treu, Maiestät > Majestät.
Umlaute mit hochgestelltem e oder o werden in die heute gebräuchliche Form überführt.
Bezeichnet das Graphem u mit hochgestelltem o keinen Umlaut, so wird es nach seinem historischen Lautwert in der Regel mit u wiedergegeben, in schwäbischen und alemannischen Texten hingegen mit uo.
Diakritika, z.B. das c-Cedille (ç), die e caudata (ę) in der Bedeutung ae oder das e mit Trema (ë), werden durch die heute übliche Verwendung ersetzt.
Kürzungsstriche (Balken oder geschlängelte Linie über Buchstaben als Substituenten für ausgelassene Zeichen, Nasalstrich, Geminationsstrich) werden aufgelöst.
Konsonantische Ligaturen (tz, ct, ts, ff etc.) sowie die Ligatur ij werden grundsätzlich aufgespalten. Die Ligatur Schaft-s + z wird als ß wiedergegeben. Vokalische Ligaturen werden mit dem entsprechenden Umlaut wiedergegeben.
Bei Handschriften wird Doppel-n am Wortschluss reduziert, soweit es nicht heutiger Orthographie entspricht.
Personen- und Ortsnamen werden groß geschrieben; römische Ziffern werden mit Großbuchstaben wiedergegeben. Großbuchstaben innerhalb von Wörtern werden als Kleinbuchstaben wiedergegeben.
Bei Handschriften werden alle Wörter klein geschrieben, sofern sie nicht am Satzanfang stehen oder es sich um Namen handelt.
Zeichensetzung
Die Zeichensetzung wird behutsam an den heutigen Gebrauch angeglichen. Punkte werden in der Regel beibehalten. Alle Virgeln werden entweder weggelassen oder durch andere Satzzeichen ersetzt. Wo dies nach heutigen Regeln erforderlich ist, werden zusätzliche Satzzeichen ergänzt. Alle Satzzeichen stehen ohne Leerzeichen direkt am vorangehenden Wort. Im Anschluss an alle Satzzeichen folgt ein Leerzeichen.
Anführungszeichen und Klammerungen stehen ohne Leerzeichen direkt an dem durch sie eingeschlossenen Text. Vor und nach Gedankenstrichen mitten im Satz steht jeweils ein Leerzeichen. Steht der Gedankenstrich direkt vor einem Satzzeichen, wird dazwischen kein Leerzeichen gesetzt.
Als Silbentrennstrich wird, ungeachtet des Erscheinungsbildes im Text, der Bindestrich verwendet.
Abkürzungen
Abkürzungen werden in eckigen Klammern aufgelöst, dabei wird sich an der zeitgenössischen Orthographie orientiert. Gängige Abkürzungszeichen werden stillschweigend aufgelöst (z. B. vn̄ > und, Parlamēt > Parlament, dz > daz, wz > waz, etwz > etwaz).
Bei lateinischen Handschriften werden alle Abkürzungen ohne Verwendung von eckigen Klammern aufgelöst.
Editorische Korrekturen und Zusätze
Offensichtliche Druck- oder Schreibfehler im Text werden korrigiert und im kritischen Apparat erläutert.
Editorische Zusätze im Text werden grundsätzlich durch eckige Klammern markiert. Unsichere Lesungen werden durch ein mit eckigen Klammern versehenes Fragezeichen, unlesbare oder verlorene Textteile, die aus dem Zusammenhang nicht mehr rekonstruierbar sind, durch Auslassungspunkte „[…]“ kenntlich gemacht. Nach Möglichkeit wird auch die Anzahl der fehlenden Buchstaben, Wörter, etc. angemerkt.
Bei (vermeintlich) korrupten, ungewöhnlichen oder missverständlichen Wortansetzungen wird die korrekte Textwiedergabe durch ein in eckige Klammern gesetztes Ausrufungszeichen „[!]“ bestätigt.
Textgliederung und Marginalien
Sofern die Vorlage keine übersichtliche Absatzgliederung bietet, werden sinngemäß Absätze eingefügt.
Bei fehlender Paginierung wird nach Blattlage gezählt.
Marginalien werden im kritischen Apparat wiedergegeben. Kolumnentitel und Kustoden werden nicht übernommen.
Eine ausführliche Dokumentation der Editions- und Kodierungsrichtlinien des Vorhabens finden sie hier.